Lexikon der Chemie: Spinmarkierung
Spinmarkierung, spin-labeling, spezielle Technik der Elektronenspinresonanz-Spektroskopie zur Untersuchung von Biomolekülen, beispielsweise Enzymen, Nucleinsäuren, Proteinen, die diamagnetisch (Magnetochemie) und somit einer unmittelbaren ESR-spektroskopischen Messung nicht zugänglich sind. Durch Verwendung geeigneter stabiler Radikale als ESR-spektroskopische Sonden – den Spinmarkern -, die mit Biomolekülen verknüpft oder in diese eingebracht werden, ist es möglich, diese Moleküle mit Hilfe der ESR-Spektroskopie zu untersuchen. Als Spinmarker werden hauptsächlich Nitroxyl-Radikale verwendet, die die ESR-spektroskopisch aktive -N-O-Gruppe enthalten. Da das freie Elektron vornehmlich mit dem 14N-Kern (I = 1) in Wechselwirkung tritt, ergibt sich im ESR-Spektrum ein Triplett als Hyperfeinstruktur. Durch den Einfluß der Umgebung des Spinmarkers auf die Linienform des Tripletts können wichtige Aussagen über lokale Strukturbereiche und Konformationsänderungen in den Biomolekülen erhalten werden.
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