Lexikon der Chemie: Sprengkapsel
Sprengkapsel, eine mit Sprengstoff gefüllte Kupfer- oder Aluminiumhülse zur Initiierung von Sprengstoffen, ein sprengkräftiges Zündmittel. S. haben eine Unterladung aus einem brisanten Sprengstoff (meist Pentaerythrittetranitrat oder 2,4,6-Trinitrophenylmethylnitramid) und eine funken- oder flammenempfindliche Initialsatzaufladung, die bei Kupferkapseln aus Quecksilberfulminat (Knallquecksilber), bei Aluminiumkapseln aus Bleiazid mit Zusatz von Bleitrinitroresorcinat besteht. S. werden, mit einer Zündschnur (Zündschnurzeitzünder) oder einem elektrischen Zünder versehen, in die Sprengstoffladung eingeführt. Mit elektrischen Zündern festmontierte S. heißen Sprengzünder. Verzögerungszünder haben zwischen der Initialsatzaufladung und dem fest montierten elektrischen Zünder noch ein Verzögerungselement, das einen eingepreßten Verzögerungssatz enthält. Über die Länge des Verzögerungssatzes bzw. über seine chem. Zusammensetzung wird die Verzögerungszeit geregelt. S. werden zur Initiierung industrieller Sprengstoffe sowie in verschiedenen Ausführungsformen zur Initiierung militärischer Sprengstoffe verwendet.
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