Lexikon der Chemie: Steinzeug
Steinzeug, ein keramisches Erzeugnis (Keramik) mit dichtem (Glasphasenanteil), nicht durchscheinendem, hell bis dunkel brennendem Scherben, dessen mechanische Eigenschaften sich mit zunehmender Homogenität verbessern. Wesentliche Rohstoffkomponente ist dichtbrennender Ton ohne schwefel- und carbonathaltige Verunreinigungen. Für die Herstellung von Grobsteinzeug wird der Ton mit Sand und/oder Keramikbruch gemagert, die Rohmasse mittels Töpferscheibe, Gipsformen oder Vakuumpressen (Röhren) geformt und bei 1200 bis 1300 °C im Kammer-, Kammerring- oder Tunnelofen zu einem dunklen Scherben dichtgebrannt, der gleichzeitig oft mit einer Salzglasur versehen wird. Aus Grobsteinzeug werden z. B. Klinker, Fliesen, Kanalisationsrohre, Rinnen und Säurebehälter hergestellt.
Zum Feinsteinzeug gehören alle dichtbrennenden, feinkeramischen Erzeugnisse, die nicht zum Porzellan gezählt werden und als wesentliche Rohstoffkomponente meist helle Steinzeugtone (illitische Tone) enthalten, denen Quarz und Feldspäte zugemahlen werden. Die Formgebung erfolgt durch Pressen und Drehen. Nach der Trocknung wird der Scherben bei 900 bis 1000 °C vorgesintert, mit einer Scharffeuerglasur (Glasur) versehen und bei 1300 bis 1400 °C dichtgebrannt. Fußbodenplatten, Vasen, Schalen, Labor- und Ziergeräte sowie Elektrokeramik werden als Feinsteinzeug gefertigt.
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