Lexikon der Chemie: Sulfosolvan-Verfahren
Sulfosolvan-Verfahren, Alkazidverfahren, ein Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Synthesegasen. Das Synthesegas wird dabei im Gegenstrom durch die Sulfosolvanlösung, eine 30- bis 35%ige wäßrige Lösung von Natriumsarcosinat oder anderen Aminosäuresalzen, ausgewaschen (Gaswäsche, Absorption). Die Sulfosolvanlösung nimmt bei 20 bis 30 °C den Schwefelwasserstoff unter Salzbildung auf und gibt ihn beim Erhitzen auf 100 bis 110 °C wieder ab:
Im geringen Umfang wird dabei auch Kohlendioxid entfernt. Kohlenoxidsulfid COS wird durch Sulfosolvanlösung nicht absorbiert, so daß vor der Gaswäsche das COS an einem sauren Katalysator bei 150 bis 200 °C in der Gasphase zu CO2 und H2S umgesetzt werden muß (Konvertierung): COS + H2O → CO2 + H2S. Diese Verfahrensstufe läßt sich vermeiden, wenn die Gaswäsche mit einem Lösungsmittelgemisch aus Sulfolan und Diisopropanolamin (Sulfinol-Verfahren) durchgeführt wird.
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