Lexikon der Chemie: Technetiumverbindungen
Technetiumverbindungen, Technetium tritt in seinen Verbindungen hauptsächlich 7wertig, daneben auch 4- bis 6wertig in Erscheinung, steht damit chemisch dem Rhenium näher als dem Mangan. Beim Erhitzen von T. im Sauerstoffstrom auf Temperaturen > 400 °C erhält man hellgelbes, kristallines Technetium(VII)-oxid, Tc2O7, F. 119,5 °C, Kp. 310,6 °C. Tc2O7 ist hygroskopisch, in Wasser unter Bildung von Pertechnetiumsäure, HTcO4, löslich. HTcO4 ist eine starke Säure, die aus der Lösung in Form tiefroter Kristalle erhalten werden kann und blaßgelbe, beständige Salze, M[TcO4], bildet. Schwefelwasserstoff fällt aus salzsauren Pertechnetatlösungen dunkelbraunes, mit Re2S7 isomorphes Technetium(VII)-sulfid, Tc2S7, das durch Wasserstoffperoxid im alkalischen Medium leicht in Pertechnetate übergeführt werden kann. Diese stellen wesentlich schwächere Oxidationsmittel als die entsprechenden Permanganate dar. Mit Fluor bildet Technetium gelbes Technetium(VI)-fluorid, TcF6, F. 37,4 °C, Kp. 55,3 °C, während Chlorierung zum grünen Technetium(VI)-chlorid, TcCl4, führt, das seinerseits bei der thermischen Zersetzung in polymer-oktaedrisches, chlorverbrücktes, rotes Technetium(IV)-chlorid, TcCl4, übergeht. Komplexverbindungen des Technetiums sind z. B. das bis 200 °C stabile Kalium-nonahydridotechnetat, K2[TcH9], und das farblos kristallisierende Technetiumcarbonyl, Ditechnetiumdecacarbonyl, Tc2(CO)10, F. 159 °C.
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