Lexikon der Chemie: Thiokohlensäuren
Thiokohlensäuren, Schwefelanaloga der Kohlensäure, in der ein, zwei oder drei Sauerstoffatome durch Schwefel ersetzt sein können. Man unterscheidet
Monothiokohlensäure HO-CO-SH
HO-CS-OH,
Dithiokohlensäure HO-CS-SH
HS-CO-SH
und Trithiokohlensäure HS-CS-SH, wobei nur letztere in freier Form isoliert werden kann. Die Mono- und die Dithiokohlensäure sind nur in Form einiger Derivate, z. B. Thioharnstoff und Xanthogensäureester, bekannt. Die auch technisch bedeutende Trithiokohlensäure ist eine rote, ölige Verbindung mit stechendem Geruch; F. -30 °C, Kp. 57 °C (Z.). Sie ist in Ether, Chloroform und Toluol löslich. Trithiokohlensäure zersetzt sich leicht unter Bildung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff. Sie kann durch Umsetzung von Alkalisulfiden mit Schwefelkohlenstoff zu Alkalitrithiocarbonaten und anschließendes Ansäuern mit konz. Salzsäure hergestellt werden:
Bei Einwirken von Alkylhalogeniden auf die Alkalisalze der Trithiocarbonsäure sind die stabilen Diester zugänglich, die z. B. als Pflanzenschutzmittel verwendet werden.
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