Lexikon der Chemie: Thyreostatika
Thyreostatika, Antithyreodika, Verbindungen, die bei Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt werden und die die Biosynthese der Schilddrüsenhormone hemmen. Bei einer ausgesprochenen Hyperfunktion der Schilddrüse, wie sie z. B. in der Basedowschen Krankheit vorliegt, tritt eine Erhöhung der Stoffwechselleistung des Organismus verbunden mit Abmagerung, psychischer Erregbarkeit, Tachykardie und Exophthalmus auf. Der Einsatz der T. erfordert die gleichzeitige Gabe von Schilddrüsenhormonen, um eine überschießende TSH-Ausschüttung und eine dadurch bedingte Strumaentwicklung und Schilddrüsenunterfunktion zu verhindern. Als T. werden angewendet: Salze anorganischer Säuren, wie z. B. Kaliumperchlorat KClO4, deren Anionen die Aufnahme von Iodid in die Schilddrüse kompetitiv hemmen, weiterhin schwefelhaltige heterocyclische Verbindungen, die die Oxidation von Iodid zu Iod und damit den Einbau von Iod in die Schilddrüsenhormone Levothyroxin (Thyroxin) und Liothyronin hemmen. Zu diesen Verbindungen gehören 6-Propylthiouracil und Thiamazol (1-Methyl-2-mercaptoimidazol).
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