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Lexikon der Chemie: Tracer

Tracer (von engl. to trace, ›nachspüren, verfolgen, nachweisen‹), Stoffe (Atome, Moleküle, makroskopische Teilchen), mit denen sich chemische, physikalische, biologische oder technische Vorgänge verfolgen lassen. Als T. verwendete Stoffe müssen markiert werden. Die Markierung erfolgt durch Zugabe (bei Elementen) oder Einbau (bei Molekülen) von Radionucliden (Radioindikatoren oder Leitisotope) oder von stabilen Isotopen, die sich in ihren relativen Häufigkeiten von der natürlichen isotopen Zusammensetzung deutlich unterscheiden, wobei das seltenere Isotop meist angereichert ist (Indikator- oder Leitisotopmethode). Die markierten Substanzen verhalten sich hinsichtlich des zu untersuchenden Vorgangs genau so wie unmarkierte Substanzen. Der Nachweis der T. ist mit Strahlungsdetektoren oder mit Hilfe der Autoradiographie direkt an der Probensubstanz oder am lebenden Organismus möglich. Stabile Isotope können indirekt am zu untersuchenden Objekt, z. B. mit einem Massenspektrometer, nachgewiesen werden.

Anwendung. Radionuclide werden mit Vorteil dort angewendet, wo Untersuchungen direkt am Objekt erforderlich sind. Nachteilig ist der mehr oder weniger große Aufwand für den Strahlenschutz. Stabile Isotope eines Elements werden dann eingesetzt, wenn von diesem Element keine oder nur sehr kurzlebige Radioisotope zur Verfügung stehen oder wenn Strahlenschädigungen, z. B. bei Untersuchungen am lebenden Objekt, unbedingt ausgeschlossen werden sollen. Die Anwendungsgebiete der Radionuclide u. a. in der Biochemie/Molekularbiologie (Aufklärung von Transportmechanismen und Stoffwechselvorgängen, Enzymmechanismen, Biogenese pflanzlicher und tierischer Metabolite, Radioimmunoassays), Nuklearmedizin (diagnostisch und therapeutisch), Chemie (z. B. Klärung von Reaktionsmechanismen und Austauschvorgängen) sowie in der Technik (Verschleißuntersuchungen) sind vielfältig.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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