Lexikon der Chemie: Trichlorethylen
Trichlorethylen, Trichlorethen, Abk. Tri, CHCl=CCl2, eine farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit; F. -73 °C (auch -84,8 °C angegeben), Kp. 87 °C, nD20 1,4773. T. ist in Wasser schwer, in den meisten organischen Lösungsmitteln leicht löslich. Es bildet mit zahlreichen Alkoholen, Wasser und Eisessig azeotrope Gemische. In Gegenwart von Stabilisatoren, z. B. Aminen, kann T. längere Zeit unzersetzt aufbewahrt werden. Reines, nichtstabilisiertes T. zersetzt sich an der Luft unter Bildung von Chlorwasserstoff, Phosgen, Kohlenmonoxid und Dichloracetylchlorid.
Man erhält T. durch Abspaltung von Chlorwasserstoff aus 1,1,2,2-Tetrachlorethan in Gegenwart von Alkalien oder durch katalysierte Pyrolyse:
Neuere Verfahren basieren auf Chlorierung von 1,2-Dichlorethan. Aufgrund der Nichtbrennbarkeit eignet sich T. als wertvolles Lösungsmittel für Fette, Öle, Wachse, Harze, Kautschuk, Paraffin, Celluloseacetat, Phosphor und Schwefel. Außerdem wird es zur Trocknung von Alkohol, zur Abtrennung von Methanol aus Rohspiritus, als Emulgiermittel in der Textilindustrie und für organische Synthesen verwendet.
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