Lexikon der Chemie: Tyndall-Phänomen
Tyndall-Phänomen, Tyndall-Effekt, Faraday-Tyndall-Effekt, die von M. Faraday 1857 entdeckte Erscheinung, daß beim Durchgang gebündelten Lichtes durch kolloide oder echte Lösungen das Licht diffus in alle Richtungen gestreut wird. J. Tyndall stellte 1863 fest, daß das Streulicht polarisiert ist. Die Intensität der Streustrahlung ist proportional der Konzentration, dem Teilchendurchmesser und der Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes. Bei größeren Teilchen wird das Streulicht durch Interferenz abgeschwächt. Diese Interferenz ist winkelabhängig, so daß die Intensität in diesem Fall auch noch von der Beobachtungsrichtung abhängt. Aus Streulichtmessungen lassen sich Rückschlüsse auf die Natur der dispergierten Teilchen, auf ihre Größe und ihre Form ziehen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.