Lexikon der Chemie: Vaseline
Vaseline, ein natürliches oder künstliches Gemisch fester und flüssiger Erdölkohlenwasserstoffe mit Schmelzpunkten von 35 bis 60 °C. Naturvaseline, bestehend aus Paraffinkohlenwasserstoffen, viskosen Mineralölen und geringen Mengen linearer Paraffine, ist homogen, salbenartig, fadenziehend, in dünner Schicht durchscheinend, in Alkohol wenig, in Ether, Chloroform, Benzin und Benzol leicht löslich, in Wasser unlöslich. Naturvaseline wird aus Destillationsrückständen paraffinbasischer Erdöle oder aus den bei der Entparaffinierung schwerer Erdöldestillate verbleibenden Rückständen (Petrolatum) gewonnen. Kunstvaseline, ein billiger Ersatz für Naturvaseline, wird durch Auflösen von Paraffin – meist unter Zusatz von Ceresin – in raffinierten Mineralölen in der Wärme hergestellt. Da das Paraffin zur Kristallisation neigt, verliert Kunstvaseline nach einiger Zeit den salbenartigen Charakter, sie ist ferner kurz abreißend, körnig und weder fadenziehend noch durchscheinend.
V. wird hauptsächlich in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie verwendet; technische Sorten dienen vor allem als Rostschutzmittel und Kugellagerfette sowie zum Wasserdichtmachen von Leder und Textilien.
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