Lexikon der Chemie: Vegardsche Regel
Vegardsche Regel, Beziehung, nach der für Substitutionsmischkristalle mit stetiger Mischbarkeit und statistischer Verteilung der Komponenten (Mischkristall) ein linearer Zusammenhang zwischen den Gitterkonstanten und der Zusammenhang zwischen den Gitterkonstanten und der Zusammensetzung besteht. Durch den Substitutionsprozeß wird das Wirtsgitter mit den größeren Bausteinen komprimiert und das mit den kleineren Bausteinen aufgeweitet. Bei Kenntnis der Zusammensetzung eines Mischkristalls und der Gitterkonstanten der reinen Komponenten können mit Hilfe der V. R. die Gitterkonstanten des Mischkristalls berechnet werden. Die V. R. wird vor allem von metallischen Systemen erfüllt (Abb.), aber auch bei diesen oft nur näherungsweise. Vielfach tritt an die Stelle der Geraden, die die V. R. in einem Mischungsdiagramm wiedergibt (z. B. System Gold/Platin), eine geringfügig durchhängende Kurve (z. B. Gold/Silber) oder eine nach oben gewölbte Kurve (z. B. Gold/Kupfer).
Vegardsche Regel. Abb.: Gitterkonstanten von metallischen Mischkristallen aus zwei Komponenten in Abhängigkeit von der Zusammensetzung (die farbigen Linien entsprechen der Vegardschen Regel).
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