Lexikon der Chemie: Virostatika
Virostatika, Verbindungen, die die Vermehrung von Viren im Organismus hemmen sollen, ohne die normalen Zellfunktionen wesentlich zu beeinflussen. Da Viren nicht über einen eigenen Stoffwechsel und nur über eine begrenzte Anzahl eigener Enzyme verfügen und für ihre Vermehrung der lebenden Wirtszelle bedürfen, ist die Auffindung geeigneter V. für die Therapie erschwert. Die bei der Entwicklung von V. bisher erzielten Ergebnisse können nicht befriedigen. Die wenigen bisher in der Therapie verwendeten V. haben ein sehr begrenztes Einsatzspektrum in bezug auf die zu beeinflussenden Viren, die Applikationsart und die Applikationszeit. Theoretisch sind verschiedene Angriffspunkte, betreffend das Eindringen der Viren in die Wirtszelle, die Vermehrung in und das Ausschleusen aus der Wirtszelle, möglich. Beispiele für V. sind Idoxuridin, Cytarabin, andere Nuclosidantimetabolite, neuerdings best. Proteaseinhibitoren und Amantadin.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.