Lexikon der Chemie: Vitrokerame
Vitrokerame, Pyrokerame, glaskristalline Werkstoffe (Glaskeramik) auf Basis von Oxidgläsern. Sie weisen infolge einer durch Keimbildner, Temperatur und Zeit gesteuerten Kristallisation einen bestimmten Kristallisationsgrad auf, was zu Materialien hoher Festigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit führt. Keimbildner sind Edelmetalle oder im Glas schwer lösliche Oxide von Nebengruppenelementen bzw. Fluoride. Einige metallurgische Schlacken (Kupferschlacke, Hochofenschlacke) lassen sich zu Schlacken-Vitrokeramen kristallisieren.
Photo-Vitrokerame sind lichtempfindliche Gläser, aus denen sich bei Bestrahlung Silberkeime ausscheiden, die als Kristallisationszentren für die Bildung silicatischer Kristallphasen oberhalb der Glastransformationstemperatur dienen und die eine andere Löslichkeit in Flußsäure als die Glasmatrix zeigen. Nach einer kombinierten Abdeck-, Bestrahlungs-, Temper- und Lösetechnik können die unterschiedlichsten Profile aus dem Glas herausgearbeitet werden.
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