Lexikon der Chemie: Wolframate
Wolframate, im engeren Sinne Wolframate(VI), Salze der Wolfram(VI)-säuren, unter denen den Monowolframaten M2WO4 besondere Bedeutung zukommt. W. entstehen beim Auflösen von Wolfram(VI)-oxid in Alkalilaugen, wäßrigem Ammoniak oder Carbonatlösungen. Das tetraedrische Monowolframat-Ion [WO4]2- liegt nur in stark alkalischen Lösungen vor. Erhöhung der H+-Konzentration führt im pH-Bereich > 5 zur reversiblen Bildung von Hexawolframaten(VI) [HW6O21]5-, die hydratisiert z. B. auch als "Parawolframat-Ionen A" [H7W6O23]5- vorliegen und sich ihrerseits langsam mit Dodecawolframat-Ionen [Wl2O41]10-, hydratisiert z. B. auch als "Parawolframat-Ionen Z" [H2W12O23]10-- und [H10W12O46]10- auftretend, ins Gleichgewicht setzen. Im pH-Bereich < 5 entstehen Metawolframat-Ionen [W12O39]6-, während aus stark sauren Lösungen (pH < 1,5) Wolframoxid-Hydrate ausfallen. Durch Kombination von Polywolframaten mit geeigneten Reaktanden, z. B. Nichtmetallsäuren, erhält man Heteropolywolframate.
Im weiteren Sinne zählen zu den W. auch anionische Acidokomplexe des Wolframs, z. B. die durch die Koordinationszahl 8 gekennzeichneten Octacyanowolframate(VI) M4[W(CN)8].
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