Lexikon der Chemie: Wolframoxide
Wolframoxide. Das wichtigste W. ist Wolfram(VI)-oxid, Wolframtrioxid, WO3, ein bei Raumtemperatur intensiv gelbes, beim Erwärmen orangefarbenes Kristallpulver; D. 7,16 g cm-3, F. 1473 °C. WO3 ist oberhalb 1750 °C flüchtig. Das Kristallgitter des rhombischen WO3 besteht aus WO3-Oktaedern, die in den drei Raumrichtungen über gemeinsame Ecken miteinander verbunden sind. In Wasser und Säuren völlig unlöslich, setzt sich WO3 mit Laugen unter Bildung von Wolframaten um. Beim Ansäuern von Wolframatlösungen fallen Wolfram(VI)-oxid-Hydratgele aus. Man gewinnt WO3 durch Glühen von Wolfram oder Wolframverbindungen unter Luftzutritt. Verwendet wird es als Kontakt sowie als Gelbpigment in der Keramikindustrie. Reduziert man WO3 mit Wasserstoff in der Hitze, so bildet sich über Zwischenprodukte wie W10O29 (blauviolett) und W5O14 (rotviolett) braunes, im Rutilgitter kristallisierendes Wolfram(IV)-oxid, Wolframdioxid, WO2, das in Wasser, Säuren und Laugen unlöslich ist, bei etwa 800 °C sublimiert und sich relativ leicht zu WO3 oxidieren oder zu Wolfram reduzieren läßt.
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