Lexikon der Chemie: Xenon
Xenon, Symbol Xe, chem. Element aus der 0. bzw. VIII. Hauptgruppe des Periodensystems, der Gruppe der Edelgase; Z 54, Massenzahlen der natürlichen Isotope 124 (0,096 %), 126 (0,090 %), 128 (1,92 %), 129 (26,44 %), 130 (4,08 %), 131 (21,18 %), 132 (26,89 %), 134 (10,44 %) und 136 (8,87 %), Atommasse 131,30, Wertigkeit 0 (gegenüber Fluor und Sauerstoff II, IV, VI und VIII), D. 5,887 g/l bei 0 °C, F. -111,9 °C, Kp. -107,1 °C, krit. Temp. 16,6 °C, krit. Druck 5,8 MPa.
Das farb-, geruch- und geschmacklose, atomar vorliegende Edelgas ist chem. außerordentlich reaktionsträge. Lediglich mit den hoch elektronegativen Elementen wie Fluor und Sauerstoff vermag es stabile Verbindungen zu bilden (Xenonverbindungen). Darüber hinaus sind Hydrate und einige andere Clathrate des X. bekannt.
Nach gaschromatographischer Abtrennung wird das X. spektralanalytisch identifiziert.
Vorkommen. X. gehört zu den seltensten Elementen. Sein Anteil am Aufbau der Erdkruste beträgt 2,4·10-9 %, an der Zusammensetzung der Luft ist es zu 8·10-6 Vol-% beteiligt.
Zur technischen Gewinnung wird das relativ hochsiedende X. gemeinsam mit dem Krypton mit flüssigem Stickstoff oder Sauerstoff aus sehr großen Volumina entsprechend gereinigter und vorgekühlter Luft ausgewaschen. Die flüssigen Extrakte werden in einer Rektifikationsanlage getrennt und die Produkte gegebenenfalls durch fraktionierte Adsorption und Desorption (Aktivkohle) gereinigt.
Der breiten, vorteilhaften Verwendung des X. als Füllgas in Glühlampen steht der hohe Preis entgegen. Mit X. gefüllte Hochdruckentladungslampen strahlen ein sehr helles, weißes, dem Tageslicht ähnliches Licht aus. Sie werden zu Spezialzwecken (Leuchtturmscheinwerfer, Bühnenbeleuchtung u. ä.) verwendet. Im Gemisch mit Sauerstoff kann X. in der Medizin als Narkotikum eingesetzt werden.
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