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Lexikon der Chemie: Yttriumverbindungen

Yttriumverbindungen, Verbindungen des Yttriums, die meist durch den Typ YX3, Farblosigkeit und generell Diamagnetismus gekennzeichnet sind. Y. stehen in ihren Eigenschaften zwischen entsprechenden Aluminium- und Erdalkaliderivaten. Yttrium(III)-chlorid, YCl3, farblose, durchscheinende Blättchen, D. 2,67 g cm-3, F. 709 °C, Kp. 1507 °C, wird durch Reaktion von Yttrium mit Chlorwasserstoff bei 700 °C, durch Erhitzen eines Gemisches von Yttrium(III)-oxid und Kohle im Chlorstrom oder durch Entwässerung des Hexahydrats YCl3·6 H2O im Chlorwasserstoffstrom erhalten. Yttrium(III)-fluorid, YF3, weiße Verbindung, D. 4,01 g cm-3, F. 1152 °C, wird im technischen Maßstab durch Umsetzung von Yttrium(III)-oxid mit Fluorwasserstoff im Drehrohrofen gewonnen. Mit Wasserstoff reagiert Yttrium bei erhöhter Temperatur zu schwarzem Yttriumhydrid der näherungsweisen Zusammensetzung YH3. Fällungsreaktionen aus Yttrium(III)-Salzlösungen mit Alkalihydroxid, -carbonat und -oxalat führen zu Yttrium(III)-hydroxid, Y(OH)3, weißes Pulver, D. 4,01 g cm-3, Yttrium(III)-carbonat, Y2(CO3)3·3 H2O, rötlich-weißes Pulver und Yttrium(III)-Oxalat, Y2(C2O4)3·9 H2O, weißes Pulver. Diese Verbindungen gehen beim Glühen in Yttrium(III)-oxid, Y2O3, farblose bis gelbe Verbindung, D. 5,01 g cm-3, F. 2680 °C, über. Yttrium(III)-hydroxid nimmt hinsichtlich seiner Basizität eine Mittelstellung zwischen der schwachen Base Scandium(III)-hydroxid und der starken Base Lanthan(III)-hydroxid ein und ist wie Yttrium(III)-oxid in Salpetersäure unter Bildung von Yttrium(III)-nitrat, Y(NO3)3 · 4 H2O, rötlichweiße Prismen, D. 2,682 g cm-3, löslich. Y. werden gegenwärtig im großen Umfang technisch genutzt. Yttriumvanadat, -oxid und -oxidsulfid werden – durch Europium aktiviert – als Rotkomponente der Farbfernsehschirme verwendet. Yttriumeisen- und Yttriumaluminiumoxide des Granattyps, Y3Fe5O12 und Y3Al5O12, werden in Elektronik und Informationsverarbeitung als Speicherelemente und Modulatoren, ferner in der Lasertechnik dotiert mit Neodym eingesetzt. Ein temperaturbeständiger, durchsichtiger keramischer Werkstoff auf Basis von 90 % Yttrium(III)-oxid und 10 % Thorium(IV)-oxid (Yttrilox), durchlässig auch für UV- und IR-Spektralbereiche, wird für Glüh- und Gasentladungslampen hoher Leistungen genutzt. In Kombination mit Zirconium(IV)-oxid bildet Yttrium(III)-oxid die Strahlenquelle der Nernstlampe.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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