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Lexikon der Chemie: Zinkchlorid

Zinkchlorid, ZnCl2, sehr hygroskopische, weiße Verbindung; D. 2,91 g cm-3, F. 275 °C, Kp. 756 °C. Z. tritt dimorph auf, neben tetragonalem α-Z. (dichteste Kugelpackung der Cl-Atome mit Zink in tetraedrischen Lücken) sind das monokline β-Z. (hexagonal-dichteste Kugelpackung der Chloratome mit Zink in Lückenposition) sowie γ-Z. (schichtförmige Anordnung der Chloratome) bekannt. Während Z. in fester Phase Nichtelektrolytcharakter aufweist, leitet geschmolzenes Z, wahrscheinlich infolge partieller Selbstionisation, den elektrischen Strom relativ gut. Z. schmeckt metallisch und läßt sich unzersetzt destillieren; es wirkt stark ätzend. In Wasser ist es extrem löslich, in 100 g Wasser lösen sich bei 25 °C 432 g Z. Die wäßrige Lösung reagiert unter Bildung von H2[ZnCl2(OH)2] infolge Hydrolyse stark sauer. Oberhalb 28 °C kristallisiert Z. aus wäßriger Lösung wasserfrei aus, bei tieferen Temperaturen bildet es verschiedene Hydrate. Man stellt Z. durch Erhitzen von Zink im Chlorstrom oder durch Reaktion von Zinkoxid, -hydroxid, -carbonat oder -sulfid mit Salzsäure her. Es dient im chem. Laboratorium als wasserabspaltendes Mittel. Infolge der Toxizität von Zink(II)-Verbindungen gegenüber Mikroorganismen wird Z. als Holzimprägnierungsmittel eingesetzt. Weiterhin wird es im Zeugdruck, beim Löten und Beizen, in der Medizin für Ätzstifte und Salben verwendet.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
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Dr. Andreas Fath, Heidelberg
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Dr. Günter Kraus, Halle
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Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
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Redaktion:
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