Lexikon der Chemie: Zinnsulfide
Zinnsulfide. Zinn(II)-sulfid, SnS, braunes Pulver bzw. kubische oder monokline Kristalle; D. 5,22 g cm-3, F. 882 °C, Kp. 1230 °C. SnS ist in Wasser, verd. Säuren und auch farbloser Ammoniumhydrogensulfidlösung unlöslich (Löslichkeitsprodukt KL= 10-28) und fällt deshalb bei Einleiten von Schwefelwasserstoff in eine Zinn(II)-salzlösung aus. In konz. Salzsäure löst es sich. Polysulfidlösung oxidiert SnS zu löslichen Thiostannaten(IV).
Zinn(IV)-sulfid, SnS2, gelbes Pulver oder hexagonale Kristalle; D. 4,5 g cm-3, Z. 600 °C. Als in Wasser und verd. Säuren schwer lösliche Verbindung bildet sich SnS2 beim Einleiten von H2S in saure Lösungen von Sn(IV)-Verbindungen. Ammoniumsulfid löst SnS2 zu Thiostannaten: SnS2 + S2- → SnS23-. Auch in Alkalilaugen und in konz. Salzsäure ist SnS2 löslich.
Die Z. dienen zur Abtrennung des Zinns im H2S-Trennungsgang. SnS2 ist als goldfarbenes Pigment (Musivgold) in Gebrauch.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.