Lexikon der Chemie: Zirconiumchloride
Zirconiumchloride. Zirconium(IV)-chlorid, Zirconiumtetrachlorid, ZrCl4, weiße Kristalle; D. 2,803 g cm-3, Sbp. 331 °C. ZrCl4 stellt im festen Zustand eine koordinationspolymere Verbindung dar (ZrCl6-Oktaeder mit zwei gemeinsamen Kanten) und ist im Dampfzustand monomer tetraedrisch strukturiert. Es raucht an der Luft und wird durch Wasser zu Zirconiumoxiddichlorid hydrolysiert, das aus wäßriger Lösung als Octahydrat ZrOCl2·8 H2O auskristallisiert. Mit Alkalichloriden bildet ZrCl4 hydrolysebeständige Alkalihexachlorozirconate M2[ZrCl6]. Man gewinnt es durch Reaktion von Zirconium oder Zirconiumcarbid mit Chlor bei erhöhter Temperatur. Es ist ein technisch wichtiges Zwischenprodukt bei der Herstellung von Zirconium. Ferner dient es als Katalysator bei der Friedel-Crafts-Synthese und kann als Katalysator-Komponente bei der Niederdruckethenpolymerisation eingesetzt werden. Die Reduktion von ZrCl4 führt zu den nur in fester Phase beständigen, mit Wasser unter Wasserstoffentwicklung reagierenden Chloriden des zwei- und dreiwertigen Zirconiums: Zirconium(III)-chlorid, Zirconiumtrichlorid, ZrCl3, dunkelrotbraune, hexagonale Kristalle, D. 3,00 g cm-3, F. 350 °C (Z.), und Zirconium(II)-chlorid, Zirconiumdichlorid, ZrCl2, schwarze Verbindung, D. 3,6 g cm-3.
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