Lexikon der Chemie: Zweiphasensysteme
Zweiphasensysteme, eine Methode zur schonenden, extraktiven Trennung von Proteinen, insbesondere Enzymen, und Zellbruchstücken. Werden zwei (oder mehrere) wäßrige Lösungen inkompatibler Polymere (z. B. Dextran) unter Zusatz spezieller Salze (z. B. Kaliumphosphat) oberhalb kritischer Konzentrationen gemischt, so entstehen zwei (oder mehrere) miteinander nicht mischbare wäßrige Phasen. Die Verteilung der Proteine in Z. ist vor allem von der Größe, elektrischen Ladung und Hydrophobie abhängig. Die Verteilung wird darüber hinaus u. a. durch die Wahl des Polymer/Polymer bzw. Polymer/Salz-Gemisches, der Konzentration, des pH-Wertes, der Temperatur und Ionenstärke beeinflußt. Vorteile der wäßrigen Z. sind hohe Trennkapazität für Proteine und der hohe Wasseranteil in den Phasen, der die Gefahr einer Denaturierung vermindert. Von Nachteil ist die verhältnismäßig schlechte Absetzbarkeit aufgrund der geringen Unterschiede in der Dichte und gegebenenfalls die Viskosität der Systeme. Die Verteilung der Proteine kann durch Kupplung von Affinitätsliganden an eines der verwendeten Polymere noch erheblich verbessert werden.
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