Lexikon der Ernährung: Adenom-Carcinom-Sequenz
Adenom-Carcinom-Sequenz, beschreibt einen schrittweisen Prozess, der z. B. für das colorectale Carcinom (Coloncarcinom) charakteristisch ist. Er führt aus morphologisch unauffälliger Colonschleimhaut über die Bildung von adenomatösen Polypen (Adenom) bis hin zum invasiven und metastasierenden Carcinom. Die maligne Transformation von normalem Colonepithel ist mit einer Reihe von genetischen Veränderungen assoziiert, die sowohl die Aktivierung von Onkogenen durch Punktmutationen als auch die Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen durch Deletionen, Allelverluste sowie Punktmutationen einschließt. Eine schrittweise Akkumulation von Mutationen in den Protoonkogenen (K-ras, src, c-myc), Tumorsuppressorgenen (APC, DCC, p53, MCC, DPC4), Fehlpaarungsreparaturgenen (hMSH2, hMLH1, hPMS2) und so genannten „modifizierten Genen“ (Phospholipase A2, COX-2, CD44v) konnte bislang gut charakterisiert werden. Diese Mutationen tragen zur Tumorinitiation und / oder -progression (Carcinogenese) bei und begünstigen die Entstehung von unkontrolliert proliferierenden Zellen. Dabei scheint die zeitliche Reihenfolge der Mutation eine ebenso wichtige Rolle zu spielen wie die Funktion der betroffenen Gene. Nach epidemiologischen Befunden zum Coloncarcinom ist anzunehmen, dass, abgesehen von den erblichen Polyposiserkrankungen (familiäre adenomatöse Polyposis), für die Entstehung der A. ebenso wie für das Coloncarcinom vor allem die Ernährung, namentlich ein hoher Verzehr von Fleisch und tierischem Fett sowie ein niedriger Anteil an Ballaststoffen, von entscheidender Bedeutung ist.
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