Lexikon der Ernährung: Alkaloide
Alkaloide, Ealcaloids, sind alkalische Stoffe in Nahrungs- und Genusspflanzen, die Stickstoff, meist in heterozyklischer Bindung, enthalten. Bis heute sind ca. 8.000 verschiedene A. unterschiedlicher Verbindungsklassen bekannt, die aufgrund ihrer pharmakologischen und physiologischen Eigenschaften zu einer Gruppe zusammengefasst werden. A. sind Endprodukte des pflanzlichen Sekundärstoffwechsels, die keinem nennenswerten Abbau unterliegen. Sie häufen sich an, weil der Pflanze Ausscheidungsorgane fehlen. Die meisten A. sind Derivate von Aminosäuren, besonders von Ornithin, Lysin, Phenylalanin oder Tyrosin, Tryptophan und Anthranilsäure, die auch den heterozyklischen Stickstoff liefern. A. kommen an organische Säuren gebunden in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Die meisten Verbindungen wirken in höheren Dosen lebensbedrohend. Allen A. gemeinsam ist deren Wirkung auf das Nervensystem. Zum Teil rufen die A. halluzinogene, euphorisierende Effekte hervor. Neben den Pflanzen sind auch einige Pilze in der Lage A. zu synthetisieren, z. B. die von Claviceps spp. gebildeten Mutterkornalkaloide (Ergotamine). Einige der bekanntesten A. zeigt die Tabelle.
Alkaloide: Tab. Beispiele wichtiger Alkaloide.
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Atropin | Tollkische (Atropa belladonna) | |
Capsaicin | Paprika-Arten | |
Cocain | Coca-Strauch (Erythroxylon coca) | |
Coffein | Kaffee, Tee | |
Chinin | Chinarinden-Baum (Cinchona spec.) | |
Ergotamin | Mutterkornpilz | |
Morphin | Schlafmohn (Ausgangssubstanz für Heroin) | |
Muscarin | Fliegenpilz (Amanita muscaria) | |
Nicotin | Tabak und zahlreiche andere Pflanzen | |
Solanin | Kartoffel (Nachtschattengewächse) | |
Strychnin | Brechnussgewächse | |
Theophyllin | Tee | |
Theobromin | Tee | |
Tomatin | Tomate (Nachtschattengewächse) |
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