Lexikon der Ernährung: Alkoholfolgekrankheiten
Alkoholfolgekrankheiten, Ealcohol related diseases, durch den Konsum alkoholischer Getränke induzierte Folgeerkrankungen. Dabei wird zwischen akuter Alkohol-Intoxikation und Folgeerkrankungen durch andauernden Alkoholmissbrauch (Alkoholismus; chronische Alkohol-Intoxikation) unterschieden. Alkohol kann bei disponierten Individuen eine suchtartige, dauernd wiederholte Aufnahme großer Mengen auslösen. Es kommt zur chronischen Vergiftung, in deren Verlauf einige typische Krankheitsbilder entstehen können. Die häufigste und schwerwiegendste Folge des chronischen Alkoholmissbrauchs ist ein Leberschaden (Alkoholfettleber, Alkoholhepatitis, Alkoholzirrhose). Weitere Störungen betreffen die Schleimhäute (Leukoplakie), die inneren Organe wie Pankreas (Alkoholpankreatitis), Gastrointestinaltrakt, cardiovasculäre Störungen (Alkoholcardiomyopathie, Hypertonie), Stoffwechselstörungen, endokrine Störungen, Störungen des Muskelsystems, der Knochen (Osteoporose), ebenso neurologische und psychiatrische Störungen (Alkoholhalluzinose) sowie Störungen in sonstigen Bereichen: Dermatologie, Chirurgie und Orthopädie sowie fetales Alkoholsyndrom (Alkoholembryopathie). Die verschiedenen Organsysteme werden aus vielfach noch ungeklärten Gründen in verschiedener Häufigkeit und unterschiedlichem Grade sowie interindividuell sehr verschieden durch den Alkoholmissbrauch geschädigt. Etwa 75 % der Alkoholiker, die zur stationären Entwöhnungsbehandlung kommen, weisen A. auf. Für die Prognose der A. ist die Bereitschaft zur Alkoholabstinenz entscheidend.
Ein hoher Alkoholkonsum wirkt sich auch entscheidend auf den Ernährungsstatus aus. Entweder infolge des hohen Energiegehaltes der alkoholischen Getränke, die als Ersatz für andere Lebensmittel aufgenommen werden, oder aufgrund von sozio-ökonomischen und medizinischen Problemen kommt es zu einer primären Mangelernährung. Eine sekundäre Mangelernährung kann durch die mit Alkoholismus einhergehenden gastrointestinalen Komplikationen ausgelöst werden. Diese betreffen vor allem den Dünndarm und das Pankreas und äußern sich in Maldigestion und Malabsorption der Nährstoffe.
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