Lexikon der Ernährung: Allergen-Suchdiät
Allergen-Suchdiät, Allergiesuchkost, Additionsdiät, Eallergy trial diet, Vorgehensweise der Allergiediagnostik bei Verdacht auf Lebensmittelallergie ohne eindeutige Zuordnung der Krankheitserscheinungen zur Aufnahme bestimmter Lebensmittel (z. B. atopisches Ekzem, chronische Urticaria). Der Patient wird auf eine oligoallergene (allergenarme) Basisdiät gesetzt, die bei Säuglingen aus einer extensiv hydrolysierten Eiweißpräparation (Hydrolysatnahrungen), bei Jugendlichen und Erwachsenen aus selten allergieauslösenden Lebensmitteln besteht: Reis, Lamm, Pute, Blumenkohl, Broccoli, Gurke, raffiniertes Pflanzenöl, milchfreie Margarine, Mineralwasser, schwarzer Tee, Salz, Zucker. Die einzelnen Bestandteile müssen individuell festgelegt werden und sind frei kombinierbar. Dabei kann man sich an den nachgewiesenen spezifischen IgE-Antikörpern orientieren (Immunglobulin E). Die oligoallergene Basisdiät dauert in der Regel 7–14 Tage. Wird unter der Diät eine Besserung der Symptome beobachtet, schließen sich orale Provokationstestungen an. Fallen die oralen Provokationstestungen positiv aus, wird das entsprechende Lebensmittel aus dem Speiseplan gestrichen. Die Reihenfolge der zu provozierenden Lebensmittel richtet sich nach ernährungsphysiologischen Notwendigkeiten, allergologischen Befunden und individuellen Ernährungsgewohnheiten. Oft werden zuerst Grundnahrungsmittel wieder eingeführt, z. B. 1. Kuhmilch, 2. Hühnerei, 3. Weizenprodukte, 4. weitere Gemüsesorten (Kartoffel, Karotte), 5. weitere Obstsorten, 6. weitere Getreidesorten, 7. weitere Fleischsorten (z. B. Rind), 8. diverses (Nüsse, Sellerie, Gewürze). Besteht ein spezifischer Verdacht gegen ein bestimmtes Lebensmittel, so kann dieses durch eine mindestens 7-tägige Eliminationsdiät entzogen werden, in der z. B. Milch oder Ei und unter deren Verwendung hergestellte Lebensmittel vollständig weggelassen werden (Allergenkarenz). Im Anschluss daran werden wieder Provokationstests durchgeführt, möglichst als doppelblind-placebokontrollierte Provokation, bei der weder Patient noch Untersucher über die Reihenfolge der Proben informiert sind.
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