Lexikon der Ernährung: Angiostrongylose
Angiostrongylose, Angiostrongyliasis, Eangiostrongyliasis, durch Larven von Nematoden der Gattung Angiostrongylus hervorgerufene parasitäre Infektion des Menschen. Die Erkrankung, die überwiegend in Südostasien sowie in tropischen und subtropischen Gebieten des Westpazifik auftritt, wird durch den Verzehr roher oder unzureichend zubereiteter amphibischer Schnecken (Zwischenwirte) oder von Süßwassergarnelen, Landkrabben und Pflanzen als Transportwirte der Larven des Rattenlungenwurmes Angiostrongylus cantonensis hervorgerufen. Eine weitere Infektionsmöglichkeit besteht beim Genuss von infizierten Schlachttieren. Beim Menschen als Fehlwirt wandern die Larven vor allem in das Gehirn ohne den beim definitiven Wirt endgültigen Ansiedlungsort zu erreichen. Sie lösen eine auf das Gehirn übergreifende Entzündung der Gehirnhäute (Meningoencephalitis) aus, deren Ausmaß von der Anzahl der aufgenommenen Larven abhängt. Neben dieser cerebralen gibt es auch eine intestinale Form der Angiostrongylose, die durch eine Infektion mit Angiostrongylus costaricensis ausgelöst wird und vor allem bei Kindern aus Mittelamerika bekannt ist. Diese Krankheit, die durch die Aufnahme von larvenhaltigen Schnecken hervorgerufen werden kann, ist durch granulomatöse bis nekrotisierende Veränderungen vor allem im Dickdarmbereich charakterisiert. Die sicherste Prophylaxe besteht im Verzicht auf den Genuss roher potenzieller Zwischenwirte. Daneben sollte Fleisch nur nach ausreichender Hitzebehandlung verzehrt werden.
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