Lexikon der Ernährung: APUD-Zellen
APUD-Zellen, Abk. für Eamine content, precursor uptake, ability to decarboxylate, endokrine Zellen der Dünndarmschleimhaut (Mucosa) und des Zentralnervensystems. Das APUD-System besteht aus A. des Nervensystems und den A. des gastrointestinalen Trakts, die von neuroektodermalen Zellen des undifferenzierten Neuralwulstes abstammen. Sie können Amine bzw. deren Vorstufen aufnehmen und decarboxylieren und damit Peptidhormone bilden. Die in Darm und Gehirn lokalisierten Zellen produzieren mehrere Peptide, z. B. Bombesin, Cholecystokinin, Neurotensin, Substanz P, Enkephalin, Gastrin, vasoaktives Intestinalpeptid, Somatostatin, was auf den gemeinsamen embryonalen Ursprung dieser Gewebe hinweist. Diese Peptide wirken sowohl im Darm als auch im Nervensystem spezifisch. Ihre Funktionen sind jedoch unterschiedlich, da sie durch die Blut-Hirn-Schranke von dem jeweils anderen Kompartiment großenteils ausgeschlossen sind.
A. stammen von einem ancestralen Neuron ab. Obwohl das Axon verlorengegangen ist, ist die Nervenversorgung noch über die synaptischen Enden bzw. über eine indirekte nervöse Kontrolle möglich. Es gibt sechs Arten der Sekretion der Peptidhormone von A.: neurokrine (in die Neurone), neuroendokrine (über Axone), endokrine (in den Blutstrom), parakrine (in den interzellulären Raum), epikrine (in somatische Zellen) und exokrine (nach außen).
Das APUD-Konzept eines diffusen neuroendokrinen Systems wurde von A.G.E. Pearse [in Centrally Acting Peptides, J. Hughes (Hrsg.), MacMillan, 1978] folgendermaßen definiert: ‚Die Zellen des APUD-Systems, die Peptide produzieren, welche als Hormone oder als Neurotransmitter wirken, stammen alle von neuroendokrin programmierten Zellen ab, die ihren Ursprung im Ektoblast haben. Sie bilden eine dritte (endokrine oder neuroendokrine) Gruppe des Nervensystems. Dessen Zellen sind als Effektoren der dritten Reihe aktiv, um die Aktivität der Neuronen der somatischen und autonomen Gruppen zu unterstützen, zu modulieren oder zu verstärken und möglicherweise als Tropine sowohl auf die neuronalen als auch auf die nichtneuronalen Zellen zu wirken.‘
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.