Lexikon der Ernährung: Bedürfnishierarchie
Bedürfnishierarchie, engl. hierarchy of needs, die von Maslow (1971) erstellte hierarchische Anordnung angeborener menschlicher Bedürfnisse. Maslow unterscheidet fünf (später sechs) Motivgruppen (Abb.): 1. physi(ologi)sche Bedürfnisse (z. B. Essen, Trinken, Schlafen), 2. Sicherheit, 3. Liebe und Zugehörigkeit, 4. Wertschätzung, 5. Selbstverwirklichung, (6. Bedürfnis nach Transzendenz). Die Gruppen 1–4 gelten als Mangelmotivation (Edeficiency motivation), die Bedürfnisgruppen 5 (und 6) als Wachstumsmotivation (Egrowth motivation).
Erst wenn die fundamentalen Bedürfnisse befriedigt sind, rückt die jeweils nächste Hierarchiestufe in den Mittelpunkt. Auch das Ernährungsverhalten dient nicht nur zur Befriedigung der Grundbedürfnisse nach Nahrung, sondern spielt auch auf anderen Hierarchiestufen eine Rolle. Das Sicherheitsbedürfnis wird z. B. durch ein stabiles Lebensmittelangebot, die Lebensmittelbevorratung oder bestimmte Normen oder Nahrungstabus befriedigt, während Liebe und Zugehörigkeit z. B. durch Einladungen, Verwöhnen mit guten Speisen und Konsum von Genussmitteln vermittelt werden. Das Bedürfnis nach Wertschätzung führt zu einem Ernährungsverhalten, mit dem z. B. soziale Gruppenzugehörigkeit, ein bestimmtes Image oder Prestige erreicht werden sollen und die Entwicklung spezieller Fertigkeiten z. B. bei der Speisenherstellung kommt dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung entgegen.
Bedürfnishierarchie: Bedürfnishierarchie nach Maslow. [n. R. Schweitzer: Einfühung in die Wirtschaftslehre des privaten Haushalts. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1991] Bedürfnishierarchie
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