Lexikon der Ernährung: Bevölkerungsstruktur
Bevölkerungsstruktur, Epopulation structure, Zusammensetzung der Bevölkerung eines Gebietes (Land, Staat, Regierungsbezirk etc.) nach Alter (meist aggregiert zu Altersgruppen), Geschlecht, Familienstand, Berufstätigkeit (Beschäftigungsverhältnis), Sozialstruktur (z. B. Einkommen, Haushaltsgröße), Siedlungsstrukturen (Land / Stadt) usw. Einige dieser Aspekte (Altersstruktur, Geschlechterverhältnis) werden in der Bevölkerungspyramide abgebildet.
Die B. unterliegt einer ständigen Veränderung und wird sehr stark durch gesellschaftliche Verhältnisse (u. a. Maßnahmen der Bevölkerungspolitik) bestimmt und ist neben der Bevölkerungsdynamik das Hauptuntersuchungsgebiet der Demographie. Sie hat erheblichen Einfluss auf die Ernährung, indem z. B. Alter, Geschlecht und Arbeitsschwere den physiologischen Lebensmittelbedarf und das Ernährungsverhalten maßgeblich bestimmen. So geht der Anteil der Landbevölkerung mit zunehmender Industrialisierung drastisch zurück. Dies hat erhebliche ernährungspolitische Auswirkungen, indem z. B. der Anteil der individuellen Selbstversorgung sinkt und die Vermarktung von Nahrungsgütern zunimmt.
Einschätzungen der Ernährungssituation der Bevölkerung sowie eine Vorausschau über die Entwicklung der Ernährung, die u. a. von der Ernährungspolitik erwartet werden, setzen tief gehende Kenntnisse über die Dynamik der Bevölkerungsstruktur voraus. Volkszählungen und repräsentative gesellschaftspolitische Analysen insbesondere für dominierende Bevölkerungsgruppen liefern für die hierfür nötige Bevölkerungsstatistik umfangreiches Datenmaterial.
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