Lexikon der Ernährung: Bevölkerungswachstum
Bevölkerungswachstum, BW, Epopulation growth, Kennzahl der Bevölkerungsstatistik, welche von vier Komponenten bestimmt wird: 1) die Anzahl der lebend Geborenen (LG), 2) die Anzahl der Zuwanderungen (Z), 3) die Todesfälle (T) und 4) die Anzahl der Abwanderungen (A):
BW = G + Z – (T + A).
Das BW kann sowohl als absolutes (s. o.) als auch relatives Wachstum angegeben werden. Beim relativen Bevölkerungswachstum – angegeben als Zuwachsrate (ZR) in Prozent) wird die absolute Zuwachsmenge z. B. während eines Jahres (BW) auf die Gesamtbevölkerung (BZ) zum Anfang der Betrachtungszeitspanne bezogen (Abb.).
Eine spezielle Form des Bevölkerungswachstums ist das natürliche Wachstum der Bevölkerung. Es wird ohne Berücksichtigung der Migration allein aus der Zahl der Lebendgeburten und der Todesfälle ermittelt. Das Bevölkerungswachstum (insbesondere das natürliche) ist gegenwärtig in den Entwicklungsländern Asiens und Afrikas hoch, in einigen europäischen Industrieländern dagegen niedrig oder sogar negativ. Zum Beispiel betrug in Deutschland von 1994–1997 der Saldo aus Geborenen (+) und Gestorbenen (–) etwa –370.000, aus Zuzügen (+) und Fortzügen (–) dagegen +1.089.000.Das Wachstum der Weltbevölkerung, die inzwischen knapp 6 Milliarden beträgt, verlief über Jahrhunderte progressiv mit höchsten Steigerungsraten in den letzten Jahrzehnten. Differenzierter wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt werden möglicherweise Geburten- und Sterberaten weltweit in eine solche Balance bringen, dass das Bevölkerungswachstum allmählich in eine degressive Phase gelangt und schließlich zu einem „gesättigten“ Bevölkerungskurvenverlauf führt.
Bevölkerungswachstum: Formel zur Berechnung des relativen Bevölkerungswachstums. Erläuterung der Abkürzungen im Text.
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