Lexikon der Ernährung: biologisch erzeugte Lebensmittel
biologisch erzeugte Lebensmittel, Bio-Lebensmittel, alternativ erzeugte Lebensmittel, Öko-Lebensmittel, Eorganic food, Lebensmittel, die nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus erzeugt wurden. Sie werden als tauglich für eine Vollwert-Ernährung eingestuft. In der EU regelt die Verordnung EWG Nr. 2092/91 (Bio-Verordnung) Erzeugung, Etikettierung und Kontrolle von b. e. L.; sie setzt Mindeststandards für Erzeugnisse aus den Staaten der Gemeinschaft und für Importe aus Drittländern und vergibt ein Gemeinschaftsemblem. Bei verarbeiteten Lebensmitteln müssen mind. 95 % der Zutaten nach ökologischer Wirtschaftsweise gewonnen und entsprechend gekennzeichnet sein. Lebensmittelbestrahlung und die Verwendung transgener Organismen und damit hergestellter Zutaten sind verboten. In der Schweiz regelt das Biogesetz b. e. L., in den USA und Kanada gibt es entsprechende Regelungen. Auch die Codex-Alimentarius-Kommission verabschiedete einen Standard zu b. e. L. Besonders strengen Richtlinien haben sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau unterworfen. B. e. L. können auf Antrag mit dem Markenzeichen der neuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser e. G. gekennzeichnet werden (Reformkost).
Ernährungswissenschaftliche Bewertung: Unterschiede im Gehalt an ernährungsphysiologisch relevanten Inhaltsstoffen zwischen vergleichbaren konventionell und biologisch erzeugten Lebensmitteln konnten nur in Einzelfällen nachgewiesen werden (konjugierte Linolsäuren), häufiger sind sensorische Unterschiede. Der wünschenswerte Effekt des ökologischen Landbaus auf Umwelt- und Tierschutz ist unbestritten (Ernährungsökologie).
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