Lexikon der Ernährung: Blutalkohol
Blutalkohol, Eblood ethanol, Konzentration von Ethanol im Blut, die die Verteilung in den Geweben widerspiegelt, gemessen in Gewichts-% (üblicherweise als Promille angegeben). Die Konzentration des B. kann über verschiedene Verfahren zur Blutalkoholbestimmung ermittelt werden. Eine Abschätzung ist anhand der aufgenommenen Alkoholdosis und des Gesamtkörperwassers (Etotal body water) möglich. Die Berechnung der Blutkonzentration (in Promille) erfolgt hierbei üblicherweise durch Division der getrunkenen Alkoholmenge (g) durch das Reduktionsgewicht (Körpergewicht in kg multipliziert mit dem Reduktionsfaktor 0,7). Diese theoretische Konzentration des B. wird erzielt, wenn die Alkoholmenge auf einmal getrunken wird und sich ohne zeitliche Verzögerung verteilt. Nach der klassischen Analyse der Alkoholelimination nach Widmark stellt sie den C0-Wert dar (Alkoholelimination). Für die Gerichtsmedizin wurden Tabellenwerke für den individuellen Reduktionsfaktor entwickelt (Tab.).
In Abhängigkeit von der Höhe der B.-Konzentration zeigen sich unterschiedliche Wirkungen auf das ZNS. Leichte Ausfälle der Reaktionsgeschwindigkeit treten schon bei 0,3–0,5 auf. Psychometrisch feststellbare Stimmungsänderungen beginnen bei einer B.-Konzentration von 0,5 . An Probanden wurde nachgewiesen, dass sie depressiv, gereizt, müde, dagegen aber weniger ängstlich wurden. Die absolute Fahruntüchtigkeit liegt nach der derzeit gültigen Rechtssprechung (Straßen- und Verkehrsrecht) in der BRD bei einer B.-Konzentration von mindestens 1,1 vor. Eine relative Fahruntüchtigkeit kann im Einzelfall bei einer B.-Konzentration zwischen 0,3 und 1,1 vorliegen. Die „Promillegrenze“ wurde in der BRD und in Österreich 1998 auf 0,5 gesenkt. In der Schweiz gilt als sog. Beweisgrenzwert für die Fahruntüchtigkeit ein B. von 0,8 .
Bei hohen Blutalkoholspiegeln (über 4 ) kommt es zur Atemlähmung. Die letale Blutalkoholkonzentration liegt etwa zwischen 3,5–6 , vor allem Kinder reagieren empfindlicher.
Der B. dient als State-Marker (zeit- und zustandsabhängiger, biochemischer Marker) für Alkoholismus, bzw. Alkoholintoxikation. Die enge Korrellation von B. und dem Alkoholgehalt des Atems ist die Basis für die Atemalkoholprüfung.
Blutalkohol: Tab. Tabelle zur Abschätzung des Blutalkohols in in Abhängigkeit vom Körpergewicht und der zugeführten Alkoholmenge (Nüchternresoption).
| |||||||
50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 | 35 38,5 42 45,5 49 52,5 56 59,5 63 66,5 70 | 3,5 3,8 4,2 4,5 4,9 5,2 5,6 5,9 6,3 6,6 7,0 | 10,5 11,4 12,6 13,5 14,1 15,6 16,8 17,9 18,6 20 21 | 14 15 17 18 19,5 21 22,5 23,5 25 26,6 28 | 28 30 34 36 40 42 45 47 50 53 56 | 5,5 6 6,6 7,1 7,7 8,2 8,8 9,4 9,9 10,5 11 | |
Resultierende Blutalkoholkonzentration [] | 0,1 | 0,3 | 0,4 | 0,8 |
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.