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Lexikon der Ernährung: Creutzfeld-Jakob-Krankheit

Creutzfeld-Jakob-Krankheit, CJK, ECreutzfeld-Jakob-Disease, CJD, seltene neurologische Erkrankung des Menschen mit einer weltweiten Inzidenz von ca. 1 : 1 Mio. Zählt aufgrund der typischen schwammartigen Veränderungen im Gehirn, welche denen der Tierseuchen Scrapie bei Schafen und Ziegen sowie BSE (Rinderwahnsinn) bei Rindern ähneln, zu den transmissiblen spongiformen Enzephalopahtien (TSE). Es gilt mittlerweile als nahezu sicher, dass Prionen die Erreger dieser Krankheit sind (Prionenkrankheiten). Es kommt zur irreversiblen Schädigung des Gehirns, die sich vor allem durch Verlust der geistigen Fähigkeiten bemerkbar macht. Dabei werden die Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn durch Aggregation eines Proteins (sog. Prionen) abgetötet, so dass dieses löchrig wird und schwammartig erscheint (vgl. senile Plaques bei Alzheimer-Demenz).
CJK wurde 1920 bzw. 1921 erstmals durch den Kieler Neurologen Hans G. Creutzfeld (1885–1964) und den Hamburger Neuropathologen Alfons M. Jakob (1884–1931) als eigenständiges Krankheitsbild beschrieben. Die Erkrankung tritt in verschiedenen Varianten auf. Der größte Teil der CJK Fälle (ca. 80 % aller Fälle) sind sog. „sporadische“ Fälle mit unklarer Entstehungsgeschichte. In ca. 10–15 % der Fälle handelt es sich um eine familiär gehäuft auftretende Variante (autosomal-dominante Erbkrankheit), die auf Mutationen in dem für das Prionprotein kodierenden Gen zurückzuführen sind. In seltenen Fällen (ca. 5 %) kam es zu medizinisch bedingten CJK Fällen (iatrogene CJK-Erkrankung), z. B. durch Verabreichung von CJK-verseuchten Präparaten von Wachstumshormonen oder durch ungenügend gereinigtes Operationsbesteck. Als besondere klinische Erscheinungsformen lassen sich das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-(GSS-)Syndrom und die fatale familiäre Insomnie (FFI) abgrenzen.
Die Erkrankung beginnt zunächst mit uncharakteristischen psychischen Auffälligkeiten (v. a. ausgepräge Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen) oder auch neurologischen Störungen. Im weiteren Verlauf treten Sprachstörungen, Beeinträchtigungen des Sehens, Lähmungen, Koordinationsstörungen, unwillkürliche, unregelmäßige Muskelzuckungen und epileptische Krampfanfälle auf; schließlich fallen die Erkrankten ins Koma. CJK tritt meist in der zweiten Lebenshälfte auf und endet nach wenigen Monaten bis zwei Jahren immer tödlich. Über die Zeit bis zum ersten Ausbruch von Krankheitszeichen (Inkubationszeit) gibt es noch keine verlässlichen Daten.
1996 wurde erstmals eine neue Variante (nvCJD bzw. vCJK) der obigen klassischen Form der CJK beschrieben, die einen atypischen Verlauf aufweist. Die betroffenen Menschen waren im Durchschnitt deutlich jünger als von CJK Betroffene, ihre durchschnittliche Überlebenszeit war mit 15 Monaten deutlich länger. Diese Krankheitsvariante wird auf den Verzehr von mit BSE-Erregern verseuchtem Rindfleisch zurückgeführt.

  • Die Autoren

Albus, Christian, Dr., Köln
Alexy, Ute, Dr., Witten
Anastassiades, Alkistis, Ravensburg
Biesalski, Hans Konrad, Prof. Dr., Stuttgart-Hohenheim
Brombach, Christine, Dr., Gießen
Bub, Achim, Dr., Karlsruhe
Daniel, Hannelore, Prof. Dr., Weihenstephan
Dorn, Prof. Dr., Jena
Empen, Klaus, Dr., München
Falkenburg, Patricia, Dr., Pulheim
Finkewirth-Zoller, Uta, Kerpen-Buir
Fresemann, Anne Georga, Dr., Biebertal-Frankenbach
Frenz, Renate, Ratingen
Gehrmann-Gödde, Susanne, Bonn
Geiss, Christian, Dr., München
Glei, Michael, Dr., Jena (auch BA)
Greiner, Ralf, Dr., Karlsruhe
Heine, Willi, Prof. Dr., Rostock
Hiller, Karl, Prof. Dr., Berlin (BA)
Jäger, Lothar, Prof. Dr., Jena
Just, Margit, Wolfenbüttel
Kersting, Mathilde, Dr., Dortmund
Kirchner, Vanessa, Reiskirchen
Kluthe, Bertil, Dr., Bad Rippoldsau
Kohlenberg-Müller, Kathrin, Prof. Dr., Fulda
Kohnhorst, Marie-Luise, Bonn
Köpp, Werner, Dr., Berlin
Krück, Elke, Gießen
Kulzer, Bernd, Bad Mergentheim
Küpper, Claudia, Dr., Köln
Laubach, Ester, Dr., München
Lehmkühler, Stephanie, Gießen
Leitzmann, Claus, Prof. Dr., Gießen
Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof. Dr., Gießen
Lück, Erich, Dr., Bad Soden am Taunus
Lutz, Thomas A., Dr., Zürich
Maid-Kohnert, Udo, Dr., Pohlheim
Maier, Hans Gerhard, Prof. Dr., Braunschweig
Matheis, Günter, Dr., Holzminden (auch BA)
Moch, Klaus-Jürgen, Dr., Gießen
Neuß, Britta, Erftstadt
Niedenthal, Renate, Hannover
Noack, Rudolf, Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke
Oberritter, Helmut, Dr., Bonn
Öhrig, Edith, Dr., München
Otto, Carsten, Dr., München
Parhofer, K., Dr., München
Petutschnig, Karl, Oberhaching
Pfau, Cornelie, Dr., Karlsruhe
Pfitzner, Inka, Stuttgart-Hohenheim
Pool-Zobel, Beatrice, Prof. Dr., Jena
Raatz, Ulrich, Prof. Dr., Düsseldorf
Rauh, Michael, Bad Rippoldsau
Rebscher, Kerstin, Karlsruhe
Roser, Silvia, Karlsruhe
Schek, Alexandra, Dr., Gießen
Schemann, Michael, Prof. Dr., Hannover (auch BA)
Schiele, Karin, Dr., Heilbronn
Schmid, Almut, Dr., Paderborn
Schmidt, Sabine, Dr., Gießen
Scholz, Vera, Dr., Langenfeld
Schorr-Neufing, Ulrike, Dr., Berlin
Schwandt, Peter, Prof. Dr., München
Sendtko, Andreas, Dr., Gundelfingen
Stangl, Gabriele, Dr. Dr., Weihenstephan
Stehle, Peter, Prof. Dr., Bonn
Stein, Jürgen, Prof. Dr. Dr., Frankfurt
Steinmüller, Rolf, Dr., Biebertal
Stremmel, Helga, Bad Rippoldsau
Ulbricht, Gottfried, Dr., Potsdam-Rehbrücke
Vieths, Stephan, Dr., Langen
Wächtershäuser, Astrid, Frankfurt
Wahrburg, Ursel, Prof. Dr., Münster
Weiß, Claudia, Karlsruhe
Wienken, Elisabeth, Neuss
Wisker, Elisabeth, Dr., Kiel
Wolter, Freya, Frankfurt
Zunft, Hans-Joachim F., Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke

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