Lexikon der Ernährung: Cryptosporidiose
Cryptosporidiose, Ecryptosporidiosis, durch das Protozoon Cryptosporidium parvum verursachte parasitäre Infektion des Dünndarms von Kälbern und Menschen. In Deutschland werden bei ca. 1–2 % aller Patienten mit Durchfall Infektionen mit Cryptosporidien nachgewiesen. Prinzipiell geht man in entwickelten Industrienationen von Prävalenzraten von bis zu 3 % aus, in weniger entwickelten Ländern Asiens von 5 % und Afrikas von bis zu 10 %. In Europa rechnet man mit durchschnittlich 3,5 % Menschen, die Cryptosporidiencysten ausscheiden. Die Infektion des Menschen erfolgt oral über Oocysten. Hauptinfektionsweg scheint verunreinigtes Trinkwasser, insbesondere von mit Kälberdung kontaminierten Oberflächenwässern, zu sein. Infolge der außerordentlichen Stabilität der Oocysten kommen als weitere Infektionsquellen fäkal kontaminierte nicht abgekochte Lebensmittel, sowie Oberflächen- oder Badewasser in Betracht. Neben Durchfall werden als weitere klinische Symptome der C. Schwindel, leichtes Fieber, Bauchkrämpfe und Gewichtsverlust beobachtet. Die Infektion des immunkompetenten Menschen ist in der Regel selbstlimitierend und tritt bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf. Der immungeschwächte Organismus vermag die Infektion jedoch nicht zu beherrschen, so dass lebensbedrohliche Durchfälle die Folge sein können. So geht man davon aus, dass bei ca. 3 % aller mit AIDS (HIV-Infektion) zusammenhängenden Todesfälle eine C. die unmittelbare Todesursache ist. Als Prophylaxe bei immunkompetenten Personen empfiehlt sich eine gute persönliche Hygiene, während Menschen mit einem geschwächten Immunsystem alle infrage kommenden Infektionsquellen genau kennen und dies bei der Sicherung ihrer guten persönlichen Hygiene berücksichtigen sollten.
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