Lexikon der Ernährung: cystische Echinococcose
cystische Echinococcose, Hydatidose, Ehydatidosis, cysticechinococcosis, eine durch Hydatiden genannte Finnen des dreigliedrigen Hundebandwurmes hervorgerufene chronische Erkrankung des Menschen als Fehlzwischenwirt. Die Übertragung der Helminthose auf den Menschen kann durch den engen Kontakt mit infizierten Endwirten oder durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie z. B. Gemüse, Obst oder auch Trinkwasser erfolgen. Die im Darm aus den Eiern freiwerdenden Larven gelangen auf lymphogenem und hämatogenem Weg in innere Organe. Befallen werden in ca. 60–70 % der Fälle die Leber, in ca. 10 % die Lunge, in 3–8 % die Milz und das Bauchfell sowie weitere innere Organe einschließlich des Gehirns. Dabei kann auch ein multipler Befall vorkommen. Die Hydatide verdrängt gesundes Gewebe und bleibt bis zu einer bestimmten Größe bei dem Befall von Leber und Lunge ohne Symptome. Klinische Erscheinungen zeigen sich erst dann, wenn die wachsenden Cysten Druck auf die Gallengänge oder die Pfortader ausüben und zu Ikterus und Ascites führen. Bei Lokalisation in der Lunge kann sich eine erhebliche Atemnot zeigen, während bei anderen nur unspezifische Symptome auftreten. Zu den endemischen Gebieten der parasitären Infektion zählen die an das Mittelmeer angrenzenden Länder, der mittlere Osten, angrenzende Sowjetrepubliken, Indien, Südaustralien, große Teile Süd- und Mittelamerikas sowie Zentral-, Süd- und Ostafrika mit Befallshäufigkeiten beim Mensch von ca. 5 %. In Deutschland tritt die c. E. eher selten auf, mit einer Incidens < 0,001 %. Die wichtigste prophylaktische Maßnahme besteht in der Unterlassung der Verfütterung von nicht gekochten Schlachtabfällen an Hunde und deren regelmäßiger Entwurmung. In Endemiegebieten ist Vorsicht beim Umgang mit fremden Hunden geboten.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.