Lexikon der Ernährung: Depotfett
Depotfett, Speicherfett, Edepot fat, das im Fettgewebe gespeicherte Fett (Triglyceride), das bei unzureichender Energieaufnahme bzw. bei erhöhtem Energiebedarf wie z. B. bei sportlicher Aktivität mittlerer Intensität nach lipolytischer Freisetzung von Fettsäuren zur Deckung des Energiebedarfs dient (Lipolyse). D. ist Langzeit-Energiereserve im pflanzlichen und tierischen Organismus, für Mensch und Tier auch Wärmeschutz (Unterhautfett) und Schutz vor mechanischen Verletzungen (Nierenfett; Fettpolster für den Augapfel). Ein normalgewichtiger Mann hat ca. 10 kg, eine Frau 12 kg D., die Hälfte davon subcutan. D. besteht hauptsächlich aus Triglyceriden mit ca. 5 % Wasser, der Anteil an gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren ist höher als bei Strukturlipiden.
Pflanzen legen Fettdepots in Früchten und Samen an (pflanzliche Fette), Tiere in dem dafür vorgesehenen Fettgewebe und in der Milch; bei einigen Fischen dient die Leber als Organ für D. (Lipogenese).
Die Zusammensetzung des D. ist genetisch determiniert, kann aber durch die Ernährung beeinflusst werden. In westlichen Industrieländern mit fettreicher, hyperkalorischer Kost werden bevorzugt Nahrungsfettsäuren eingelagert, auch Linolsäure als Reserve, bei fettarmer Ernährung aus Kohlenhydraten synthetisierte Stearin-, Palmitin- und Ölsäure. Gleiches gilt für monogastrische Tiere; das Fettsäuremuster des D. läßt sich durch die Fütterung der Tiere beeinflussen. Bei Wiederkäuern ist die ebenfalls futterabhängige Aktivität der Pansenflora entscheidend für das Fettsäuremuster des D.
Fettlösliche Schadstoffe aus der Nahrung und / oder der Umwelt werden im D. eingelagert und werden daher bei Lipolyse (Fasten!) vermehrt freigesetzt.
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