Lexikon der Ernährung: Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie
Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie, DHP-Studie, in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführte multizentrische Populationsstudie (Ecommunity trial) mit dem Ziel, präventive Strategien zur Senkung der Morbidität und Mortalität an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu testen. Im einzelnen sollten repräsentative Daten über den Gesundheitszustand in der Bevölkerung erhoben, ein effektives Präventionsprogramm entwickelt und erprobt, die gesundheitsbezogenen Kenntnisse, Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung verbessert und die Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vorrangig Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Hypercholesterinämie und Bewegungsmangel in gesundheitsfördernder Richtung verändert werden. Durchgeführt wurde die DHP-Studie in den Regionen Bremen, Stuttgart, Landkreis Traunstein und Berlin-Spandau. Alle in diesen Gebieten lebenden Einwohner wurden über die Ziele und Methoden der Studie informiert und zur gesünderen Ernährung angeregt. Der Schwerpunkt des Präventionsprogrammes lag in einer abwechslungsreichen und kreativen Gestaltung und der dauerhaften Motivierung der Teilnehmer, mehr für ihre Gesundheit zu tun. Dies geschah über Selbsthilfegruppen, Gesundheitsfeste und ähnliche Aktivitäten. Einbezogen waren Arztpraxen, Gesundheitsämter, Sportvereine, Schulen, Restaurants, Lebensmittelgeschäfte. Im Verlauf der Studie wurden die gesundheitsbezogenen Maßnahmen zunehmend von lokalen Trägern übernommen, so dass das Programm bei Studienende dauerhaft fortgeführt werden konnte. Die Studienpopulation belief sich insgesamt auf rund 365.000 Teilnehmer im Alter von 25–59 Jahren. Der Erhebungszeitraum umfasste 8 Jahre (1984–1991).
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