Lexikon der Ernährung: Diphyllobothriasis
Diphyllobothriasis, Diphyllobothriose, Bothriocephalosis, Bothriocephalose, Ediphyllobothriasis, überwiegend durch den Bandwurm Diphyllobothrium latum verursachte parasitäre Infektion des Menschen und fischfressender Säugetiere. Hauptverbreitungsgebiete dieser Helminthose sind die Küstengebiete großer Binnenseen und große Flüsse in Europa, Asien und Amerika in gemäßigten und subarktischen Zonen der nördlichen Hemisphäre. Der Befall des Menschen und weiterer Endwirte (u. a. Hund, Katze, Schwein) erfolgt durch den Verzehr von rohen oder ungenügend zubereiteten Fischen, die als zweiter Zwischenwirt dienen. Die D. verläuft in den meisten Fällen infolge des Befalls mit nur einem Exemplar von Diphyllobothriumlatum symptomlos. Allgemeinsymptome wie Mattigkeit, Schwindel, Leibschmerzen und Durchfall können auftreten. Nur bei ca. 2 % der Befallenen entwickelt sich durch Mangel an intrinsischem Faktor bzw. Cobalamin-Mangel eine perniciöse Anämie, die durch die selektive Aufnahme von Vitamin B12 durch den Parasit hervorgerufen wird. In schweren Fällen einer D. kann es auch zum Auftreten neurologischer Symptome u. a. Bewegungs- und Sensibilitätsstörungen kommen. Erhitzen oder Gefrieren (–9 °C für mindestens 48 h) verhindert sicher die Übertragung der Plerocercoid genannten Finne. Darüber hinaus stellen die Durchsetzung einer ordnungsgemäßen Abwasser- und Abprodukthygiene wirksame prophylaktische Maßnahmen dar.
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