Lexikon der Ernährung: DNA-Addukte
DNA-Addukte, EDNA adducts, entstehen durch Reaktion nucleophiler Bestandteile der DNA mit genotoxischen, krebserzeugenden Arbeitsstoffen. Solche DNA-Veränderungen können zu Mutationen und zur Initiation von Krebszellen führen. Sie stellen einen wichtigen Biomarker dar. Man unterscheidet einfache D., verursacht durch monofunktionelle Cancerogene (z. B. alkylierende oder arylierende Agenzien, die an ein nukleophiles Zentrum der DNA, z. B. das 7-Stickstoffatom des Desoxyguanosins, binden) und solche (exozyklische), die durch bifunktionelle Cancerogene (können gleichzeitig mit mehreren Bindungsstellen reagieren, was zu zusätzlichen Strangverknüpfungen führt) gebildet werden. Zu letzteren zählen die Ethenoaddukte, die von verschiedenen Arbeitsstoffen (z. B. Vinylhalogenide) gebildet werden und allgemein als promutagene DNA-Läsionen gelten und die Propanoaddukte (v. a. 1,N2-Propanodesoxyguanosinaddukt), welche von ungesättigten Carbonylverbindungen, z. B. Acrolein oder Hexenal (Produkte der Lipidperoxidation) gebildet werden. Darüber hinaus können Metalle mit der DNA interagieren und zu Inter- oder Intrastrangverknüpfungen führen und so zum Absterben von Zellen (Platin) oder zur Entartung (Nickel) beitragen. Die verschiedenen Addukttypen weisen unterschiedliche mutagene Wirkungen auf.
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