Lexikon der Ernährung: Dosis-Wirkungs-Beziehung
Dosis-Wirkungs-Beziehung, Edose response, „Dosis facit venenum“ – „Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“ (Paracelsus), beschreibt den quantitativen Zusammenhang zwischen der Wirkstoff-Dosis = Expositionsvariable (Menge, Konzentration, Dauer) und biologischen Effekten = Größenveränderung einer Zielvariablen. Diese Beziehung wird meist in Dosis-Wirkungs-Diagrammen dargestellt (Abb.). Bei Pharmaka bzw. Giften unterscheidet man nach dem Verhalten am jeweiligen Rezeptor Konzentrationsgifte und Summationsgifte.
Auch für Nährstoffe lässt sich die D. grafisch darstellen: Bis zur Konzentration der Bedarfsdeckung wird die Leistung des Organismus verbessert, es folgt ein Indifferenzbereich, bei dem der Nährstoff bei steigender Zufuhr vermehrt abgebaut, vermindert absorbiert, vermehrt ausgeschieden oder gespeichert wird. Bei weiterer Dosissteigerung können pharmakodynamische Wirkungen auftreten (vgl. anorganische Gifte, Abb.). Inwieweit das in der Abb. (unten) gezeigte Indifferenzplateau die physiologischen Verhältnisse widerspiegelt oder durch die Sichtweise bzw. den methodischen Ansatz erzeugt wird, muss für jeden Einzelnährstoff geklärt werden (so ist zu erwarten, dass sich pharmakodynamische und Nährstoffwirkung überlagern).
Dosis-Wirkungs-Beziehung: Oben: Dosis-Wirkungs-Diagramm zweier Substanzen mit logarithmischer Auftragung der Dosis. Unten: Dosis-Wirkungs-Diagramm eines Nährstoffs bei isolierter Betrachtung der Nährstoffwirkung und der pharmakodynamischen Wirkung. Dosis-Wirkungs-Beziehung
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