Lexikon der Ernährung: Dracunculus medinensis
Dracunculus medinensis, Drachenwurm, Medinawurm, Guineawurm, Fadenwurm, der längste im Menschen lebende Nematode und die einzige menschenpathogene Dracunculus-Art, Erreger der Dracunculose, taxonomisch zur Klasse der Nematoda, Ordnung der Spirurida, Familie Dracunculidae, zählend. D. m. des Menschen kommt in ariden Gebieten von Afrika bis Pakistan, sowie in Nord- und Südamerika vor. Zu den Wirten zählen Hund, Pferd, Rind, Schakal, Fuchs, Leopard, Affe und der Mensch. Die adulten Würmer, die einen starken Geschlechtsdimorphismus zeigen, werden bis 100 cm (
) bzw. 3–4 cm (
) lang und ca. 1 mm dick. Das begattete Weibchen lebt im Unterhautbindegewebe vor allem des Unterschenkels und des Fußes. Der Vorderteil des Wurmes mit Geschlechtsöffnung bildet eine Blase, die Tausende von ersten Larvenstadien enthält. Sie bricht bei einem durch Wasser ausgelösten Kältereiz auf und gibt die fertigen Larven ins Wasser ab, wo sie vom ersten Zwischenwirt, Kleinkrebsen der Gattung Cyclops, zur Bildung des infektiösen dritten Larvenstadiums aufgenommen werden müssen. Die Infektion des Endwirtes erfolgt durch die Aufnahme von Cyclops-haltigem Wasser. Die Larve wird im Darm frei, durchwandert die Darmwand und gelangt in das Bindegewebe. Nach Reifung zum adulten Wurm kommt es zur Begattung, nach der das Männchen stirbt und der weibliche Wurm zum endgültigen Ansiedlungsort, dem subcutanen Bindegewebe der Extremitäten, gelangt. Die Larvenausschüttung beginnt ca. 11–13 Monate nach der Infektion des Wirtes.
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