Lexikon der Ernährung: Energiebilanz
Energiebilanz, Eenergy balance, ernährungsphysiologisch der Ausdruck zu Beurteilung des Energiezustandes des Körpers als offenes System im Sinne der Thermodynamik:
E = I – (V + R + A + H)
(E = Energiebilanz, I = Input, V = Auscheidungsverluste, R = Retention [Fettaufbau, Aufbau von Körpermasse], A = mechanische Arbeit, H = Wärmeentwicklung). In dieser Gleichung entspricht I der Energiezufuhr durch die Nahrung, der Ausdruck in der Klammer entspricht dem Energiebedarf aus Grundumsatz und körperlicher Aktivität sowie der Bildung von Körpermasse. Die E. kann durch Bilanzuntersuchungen bestimmt werden.
Das Ziel einer bedarfsgerechten Ernährung ist beim Erwachsenen eine ausgeglichene E. (und Nährstoffbilanz), diese äußert sich in der Konstanz des Körpergewichts. Bei Kindern und Jugendlichen muss die Energiezufuhr höher liegen als der Energiebedarf aus Grundumsatz und Mehrbedarf für körperliche Aktivitäten, da zusätzlich Bedarf für den Ansatz von Körpermasse besteht. Wenn mehr Energie aufgenommen als benötigt wird, ist die E. positiv: Energie wird im Körper retiniert (als Glycogen und vor allem als Fett) und das Körpergewicht nimmt zu, im Extremfall kommt es zur Adipositas. Ist der Energiebedarf dagegen höher als die Energieaufnahme ist die E. negativ: körpereigene Energiereserven (Glycogen, Fett, im Extremfall auch Protein) werden zur Deckung des Energiebedarfs abgebaut, das Körpergewicht nimmt ab.
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