Lexikon der Ernährung: ernährungsabhängige Erkrankungen
ernährungsabhängige Erkrankungen, Enutrition-related diseases, Erkrankungen, die maßgeblich durch Mangel- oder Fehlernährung (einschl. Überernährung) entstehen bzw. beeinflusst werden (Tab.). In Mitteleuropa ist der überwiegende Teil aller Todesursachen mit Erkrankungen durch falsche Ernährung eng verbunden. E. E. sind durch Ernährungstherapie beeinflussbar, jedoch nicht immer reversibel (Krebserkrankungen).
Hohe Kosten verursachen e. E. sowohl durch Arbeitsausfall und Invalidität (indirekte Kosten) als auch durch medizinische Betreuung der Patienten (direkte Kosten). Die hierdurch verursachten Gesamtkosten wurden in der Bundesrepublik Deutschland (ehemaliges Bundesgebiet) im Jahre 1990 bereits auf über 80 Mio. DM geschätzt, darunter knapp 50 Mio. direkte Kosten. Sie machen inzwischen für Deutschland insgesamt mehr als das Doppelte aus. Die Bekämpfung der e. E. ist daher ein wichtiges Ziel von Ernährungspolitik und Gesundheitspolitik. Ernährungsmedizin.
Ernährungsabhängige Erkrankungen: Tab. Einteilung.
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Adipositas, Diabetes mellitus, Herz-Kreislaufkrankheiten, Hyperlipoproteinämien, Hypertonie, Gicht, Fettleber, Leberzirrhose, Lebensmittelintoleranzen, Marasmus, Mangelkrankheiten allgemein, Struma, viele Krebserkrankungen (Tumoren), Zahnkaries | |
Krankheiten, die auf eine Ernährungstherapie ansprechen | |
Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, Pankreasinsuffizienz, Krankheiten des Magen-Darm-Traktes, Epilepsie, Osteoporose, Rheuma, seltene angeborene Stoffwechselkrankheiten | |
Krankheiten, die Fehlernährung bedingen | |
Resorptionsstörungen, Infektionen u. Sepsis, Postaggression, Tumorkachexie, Anorexie, Bulimie, Alkoholismus |
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