Lexikon der Ernährung: Ernährungserziehung
Ernährungserziehung, Enutrition education, Prozess sozialer Beeinflussung des Ernährungsverhaltens mit dem Ziel einer gesundheitsfördernden Ernährungweise zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Die E. ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitserziehung und sollte so früh wie möglich beginnen; sie ist erfolgreich, wenn sie mit anderen Maßnahmen der Gesundheitserziehung abgestimmt und mit ihnen gemeinsam verwirklicht wird mit dem Ziel, ein lebenslanges Bedürfnis nach gesunder Lebensweise zu entwickeln. Die primäre E. findet in der Familie statt und beschränkt sich häufig auf die Weitergabe von Esskultur und Tischsitten. Die sekundäre E. erfolgt in Kindergärten und Schulen und wird in der Regel in verschiedenen Themenbereichen behandelt (Didaktik der Ernährungserziehung, Ernährungspädagogik). E. ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitserziehung (vgl. Essay Ernährungspolitik). Sie muss im schulischen und außerschulischen Bereich ernährungswissenschaftlich fundierte Erkenntnisse vermitteln (Ernährungswissen) und dazu beitragen, dass ungesunde Ernährungsgewohnheiten überwunden, Genussmittelmissbrauch vermieden und Produkte der gesundheitsfördernden Ernährung in ausreichendem Umfang verzehrt werden. Im schulischen Bereich kann dies durch Unterricht, Praxiskurse und Vorbildwirkung von Schule und Lehrern vermittelt werden. Im außerschulischen Bereich ist die Ernährungserziehung in der Familie von vorrangiger Bedeutung. In der E. nimmt die Vorbildfunktion als Erziehungsmittel einen hohen Stellenwert ein. Kinder übernehmen positive und negative Ernährungsverhalten und Einstellungen von Bezugspersonen, wobei im Kindesalter die Familie den größten Einfluss ausübt. Die Familie dient als Erfahrungsraum und Lernfeld für Kinder – in der Tischgemeinschaft werden Kindern Werte, Traditionen, Sitten und Verhaltensmuster vermittelt. Das Vorbild nimmt weiterhin auch bei der Ernährungserziehung in Kindergarten, Schule und in der Gemeinschaft Gleichaltriger eine zentrale Bedeutung ein. funktionale Erziehung, intentionale Erziehung.
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