Lexikon der Ernährung: Ernährungspsychologie
Ernährungspsychologie, Enutritional psychology, Teilbereich der angewandten Psychologie, der sich mit den psychologischen Faktoren befasst, die das Ernährungsverhalten beeinflussen, sowie die psychischen und physischen Auswirkungen der Ernährung erforscht. Die E. hat zum Ziel, Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Ernährungsverhaltens zu erkennen und Methoden zu entwickeln, wie unerwünschtes Verhalten grundlegend geändert werden kann. Sie untersucht Faktoren, die für den Beginn der Nahrungsaufnahme, deren Aufrechterhaltung und Beendigung eine Rolle spielen. Der Schwerpunkt der ernährungspsychologischen Forschung liegt im Bereich der Essstörungen incl. Adipositas. Weitere wichtige Forschungsgebiete sind psychologische Determinanten des Ess- und Trinkverhaltens, Einflüsse der Ernährung auf das Verhalten, Kriterien gesundheitsfördernden Verhaltens, Ernährungsberatung und -erziehung, alternative Ernährungsformen, etc. Die ersten Untersuchungen zur Psychologie des Essens und Trinkens erfolgten in den 70er Jahren. Inzwischen wird E. in Deutschland in verschiedenen Universitäten, in der Regel innerhalb des Fachbereichs der angewandten Psychologie oder psychologischen Medizin angeboten. Das Angebot an deutschsprachiger Literatur ist jedoch im Vergleich zum englischsprachigen Raum noch gering. Die E. überschneidet sich zum Teil mit der Gesundheitspsychologie, da das Ernährungsverhalten einen wesentlichen Bereich des gesundheitsbezogenen Verhaltens ausmacht.
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