Lexikon der Ernährung: Ernährungssoftware
Ernährungssoftware, Esoftware for nutritional calculations, Computerprogramme, die verschiedene direkte Methoden der Ernährungserhebung unterstützen. Auf dem Markt sind sowohl retrospektiv als auch prospektiv ausgerichtete Programme. Standardfunktionen sind neben der Erhebung der Verzehrsdaten die summarische Auswertung nach Nährstoffen, der Soll-Ist-Vergleich in Bezug auf Zufuhrempfehlungen und anthropometrische Daten, Möglichkeiten zur statistischen Auswertung (grafisch, tabellarisch) und zur Klientenverwaltung beim Einsatz in der Ernährungsberatung.
Da alle Berechnungen auf den Angaben des Patienten bzw. Probanden beruhen, müssen bereits diese einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden. E. bietet durch die Zeitersparnis bei den einzelnen Berechnungen eine große Arbeitserleichterung sowohl in der Einzelberatung, als auch im Rahmen größerer Studien oder in der Menüplanerstellung im Rahmen der Gemeinschaftsverpflegung. Die Gefahr ist jedoch eine „Zahlen- bzw. Computergläubigkeit“ – besonders bei aufwändigen Berechnungs- und Optimierungsalgorithmen – wenn die Fehlermöglichkeiten (Angaben zum Verzehr und Genauigkeit der Inhaltsstoff-Datenbanken) nicht berücksichtigt werden. Hierin liegt auch mit der Grund dafür, dass bislang keine der für ernährungsinteressierte Laien bzw. bestimmte Zielgruppen (z. B. „Diätcomputer“ für Diabetiker, Küchenwaagen mit Nährwert-Berechnungsfunktion) gedachte E. größere Verbreitung erreicht hat. Selbst bei optimaler Benutzerführung kann der Computer die Erfahrung von Ernährungsfachkräften bzw. das Beratungsgespräch nicht ersetzen.
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