Lexikon der Ernährung: Ernährungsverhalten
Ernährungsverhalten, Ealimentary behaviour, nutritional behaviour, Handlungen und Erleben im Bereich der Ernährung, die z. B. mit den Methoden der Ernährungsanamnese erfasst werden können. Das E. umfasst die Nahrungsauswahl, -beschaffung und -verwertung und ermöglicht als lebenswichtige Funktion das Wachstum, die Entwicklung und Leistung des Menschen. Das E. geht damit über das unmittelbare Essverhalten hinaus. Es wird durch Erbfaktoren (vgl. den Essay Genetische Ursachen der Adipositas) und Umweltfaktoren bestimmt, wobei die genetische Komponente nur in den ersten Lebensmonaten von großer Bedeutung zu sein scheint (Nahrungsvorlieben, Nahrungsabneigungen), bei Jugendlichen und Erwachsenen dagegen im Hintergrund steht. Umweltfaktoren sind das soziale Umfeld, also die Familie (Familienstruktur), Gleichaltrige oder Gleichgesinnte, aber auch gesellschaftliche Verhaltensnormen, Wertvorstellungen, ein verstärktes Ernährungsbewusstsein, soziale Schichten sowie Sitten und Bräuche. Aufgrund der großen Wiederholungshäufigkeit und Regelmäßigkeit der Handlungen im Zusammenhang mit der Ernährung, bilden sich Ernährungsverhaltensmuster und Ernährungsgewohnheiten heraus. Das E. ist Gegenstand der Ernährungsforschung und der Ernährungspsychologie, die Ernährungsberichterstattung soll den Status und Veränderungen des E. dokumentieren. Arbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten e. V. (AGEV).
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