Lexikon der Ernährung: Essverhalten
Essverhalten, Eeating habit, das Verzehrverhalten einer Person, das von den Merkmalen dieser Person (Innensteuerung) und von der Umwelt (Außensteuerung, Außenreiz) in jeweils noch kontrovers diskutiertem Ausmaß beeinflusst wird (gezügeltes Essverhalten). Mit E ist die Nahrungsaufnahme bzw. die Einnahme einer Mahlzeit gemeint, einschließlich sämtlicher Wahrnehmungen und Empfindungen sowie der sozialen Strukturen und Prozesse. Damit kann es von dem Begriff „Ernährungsverhalten“ abgegrenzt werden, der den gesamten Bereich der Nahrungsauswahl, -beschaffung, und -verwertung beinhaltet und somit weiter gefasst wird. Allerdings wird diese Unterscheidung nicht einheitlich durchgeführt – häufig werden beide Begriffe synonym für den Prozess der Nahrungsaufnahme verwendet. Das E. kann z. B. mit Hilfe von Fragebögen zur Untersuchung des Essverhaltens untersucht werden. Eine Änderung des Essverhaltens ist wichtiger Erfolgsfaktor bei der Therapie ernährungsabhängiger Krankheiten, z. B. bei der Adipositastherapie.
In der Fachliteratur wird der Begriff „Ernährung“ in der Regel gegenüber „Essen“ bevorzugt. In der deutschen Umgangssprache findet man eine Unterscheidung beider Termini, was Studien deutlich machen, bei denen in der Befragung zwischen „Ernährung“ und „Essen“ differenziert wird. Während die befragten Personen „Ernährung“ vor allem mit Gesundheit assoziieren und vorrangig auf die ernährungsphysiologische Qualität achten (z. B. fettarm, vitaminreich), wird „Essen“ in erster Linie mit Genuss in Verbindung gebracht und z. B. dem Ambiente (z. B. gemütliche Atmosphäre) ein hoher Stellenwert eingeräumt.
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