Lexikon der Ernährung: Fluoridüberdosierung
Fluoridüberdosierung, Efluoride overdose, Fluoridaufnahme oberhalb der als sicher und unbedenklich geltenden Fluoridzufuhr von bis zu 4 mg / d bei Erwachsenen, bis zu 1 mg / d im ersten, bis zu 1,5 mg / d im zweiten Lebensjahr und bis zu 2,5 mg / d bei älteren Kindern. Als maximal tolerierbar gilt für Erwachsene eine Zufuhr von 10 mg / d. Zur F. können verschluckte fluoridhaltige Zahnpaste (bes. bei Kleinkindern), falsche Handhabung der Kariesprophylaxe, Überdosierung von Fluoridtabletten zur systemischen Fluoridierung oder die Verwendung von fluoridreichem Mineralwasser für die Herstellung von Säuglingsflaschennahrung (Missachtung der Warnhinweise auf Mineralwasserflaschen) führen. Eine F. äußert sich in Skelettveränderungen, Osteoporose und Osteomalazie, Calcifizierung von Sehnen und Bändern sowie Dentalfluorose.
In der Behandlung der Osteoporose werden patientenabhängig Fluoride eingesetzt; dabei werden in Kombination mit Calcium und Vitamin D kurzzeitig Fluoridmengen von mehr als 10 mg / d verabreicht. Ziele sind die Stimulation von Knochenaufbauvorgängen und die Erhöhung des Knochenmineralgehaltes. Die therapeutische F. erfolgt aufgrund möglicher Nebenwirkungen unter ärztlicher Kontrolle (der Knochenmineralgehalt sollte wegen des Risikos von defekter Mineralisierung nicht mehr als 5–6 % pro Jahr zunehmen).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.